“Die Songstress aus Rhode Island hat ihr neues Album Nick Drake gewidmet, dem Novembermann. “Naked trees and the promise of ice overnight”, so lockt sie zum frostigen Rendevous, “meet me there, grey as a ghost.” Es sind keine bedrohlichen Dämonen, die Callery mit entrückter Stimme wie aus einer Echokammer beschwört, vielmehr scheinen ihre Geister altvertraut, bergen für sie keinen Schrecken. Und wenn doch, dann dient ausgerechnet ihre Schönheit als Warnsignal. Wie beim Monarchfalter, der zwar “full of poison” steckt, aber als Blickfang “so lovely and bright” dahinflattert, dass ihm nicht nachgestellt wird. Allysen Callery unterfüttert ihren getragenen Gesang mit feinem Fingerpicking, das im Falle von “In Your Perfumed Chambers” überhaupt keine Stimme braucht, um eine ganz eigene Stimmung zu erzeugen.”
Rolling Stone Deutschland, Ausgabe 317, März 2021, S. 82